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Blätter

Beginnen wir am Anfang vom Jahr.

Noch ist der Winter da.

Wo im vergangen Jahr, der Baum in voller Blüte stand,

im Winter sich nur ein Gerippe fand.

 

Doch bald schon, erhöht die Sonne ihren Stand.

Frühling zieht über das Land.

Tauwasser - Bächlein fließen.

Und an des Baumes Geäst, sanft die erste Knospe sprießt.

 

Zaghaft noch, gleich den jungen Sonnenstrahlen,

bahnt sich das Leben seine Bahnen.

So plötzlich aus dem Winterschlaf erwacht,

als wäre es gewesen, nur eine Nacht.

 

Und siehe da, man glaubt es kaum,

knospenübersät , der ganze Baum.

Noch jung, sind des Baumes neue Triebe,

eine Delikatesse für manche Tiere.

 

Die Sonne hat die Tage schon warm gemacht.

Doch kalt ist´s noch in der Nacht.

Doch schreitet die Zeit im Jahr weiter voran,

können Fröste dem Frühling nichts mehr anhaben.

 

Ein Wunder passiert zu dieser Zeit.

Denn nun ist es soweit.

Der Baum nun seine jungen Blätter entrollt.

Das zu Sehen, ist echt toll.

 

Farbe kehrt in die Natur zurück.

Welch ein Glück.

Und wie es uns entzückt.

Der Baum ist nun grün geschmückt.

 

Nach langer Winterzeit, so farblos,

ist das frische Grün der Blätter geradezu grandios.

Und was könnte die Insekten mehr entzücken,

beginnt nun der Baum, sich mit unzähligen Blüten zu schmücken.

 

So lädt der Baum die Bienchen zum Festmahl ein.

Summend trudeln auch Hummeln ein.

Ein lieblicher Blütenduft,

strömt sanft durch die Luft.

 

Im Sommer ist das Werk vollbracht.

Die Bienchen haben gute Arbeit gemacht.

Belohnt wurden sie vom Baum mit köstlichem Nektar.

Den finden auch die Hummeln so lecker.

 

Und wer hätte das gedacht,

hat es natürlich auch dem Baum viel gebracht.

Zwar verlor er nach nd nach seine Blüten fein,

denn mit der Ankunft der Bienen, setzte auch die Bestäubung ein.

 

Wo einst Blüten zwischen den grünen Blättern residierten,

nun kleine Früchte triumphieren.

Nun ist es das Sonnenlicht,

welches sie zum Reifen bringt.

 

Und wieder lockt der Baum Tiere an,

zieht sie mit köstlichen Früchten in seinen Bann.

Auch das ist für den Baum nicht ohne Nutzen,

denn Tiere müssen irgendwann pupsen.

 

Und dort, wo die Samen werden von den Tieren wieder ausgeschieden,

findet sich eine Wiege.

So sichert der Baum eine neue Generation.

Und das seit ewigen Zeiten schon.

 

Nun hat der Baum seine Aufgabe hinter sich gebracht.

Will zeigen sich, nochmal in seiner ganzen Pracht.

Kleiden wird ihn nun ein herbstliches Gewand.

Auch die Sonne verringert bereits ihren Stand.

 

Das Laub färbt sich nun allmählich ein.

Rote, braune und auch Ockatöne,

können bunt gemischt sein

und zieren nun die Baumkröne.

 

Manch ein Blatt kräuselt sich nun ein.

Und bläst der Wind kräftig hinein,

beginnen die Blätter ihren Platz zu verlassen,

um mit dem Wind zu tanzen.

 

Schaukelnd schweben sie nach und nach hernieder.

Und manchmal hebt der Wind sie auch wieder.

So tanzen bunte Blätter im Wind,

bis alle Blätter vom Baum gefallen sind.

 

Man sollte nicht denken, das Blatt hätte nun keinen Nutz,

so bietet es doch vielen Tieren im Winter noch Schutz.

Wenn es irgendwann verrottet ist,

bildet es eine neue Humusschicht.

 

So kann es dem Baum noch als Nahrung dienen,

oder bietet Samen, neue Wiegen.

Denn nun steht der Baum, erneut als Gerippe da.

Unscheinbar. Starr. Denn es ist erneut Winter.

 

Der Baum befindet sich in einem Zustand der Ruhe.

Doch begrenzt auf die Winterzeit nur.

Denn in Frühling, wird die Sonne wieder hoch am Himmel lachen.

Dann wird der Baum erneut erwachen und sich an die Fortpflanzung machen.

 

So folgt der Baum den Jahreszeiten,

um in jedem Jahr, eine neue Generation Bäume vorzubereiten.

Eigentlich kann man staunen nur,

über das Wunder Natur.

 

26.05.2015

Tanja Wulff

 

 

 

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