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Nah

Ist es nicht des Menschen´s Traum?

Beständigkeit, gleich einem Baum?

Oder ist´s in der Brandung der Fels,

den du dir als beständig vorstellst?

 

In Grunde ist das wohl eher egal.

Der Wunsch nach Beständigkeit aber, ist real.

Eingestehen, kann ich es mir wage.

Auch ich wünsche mir, Liebe bis ans Ende meiner Tage.

 

Doch damit sich Beständigkeit entwickeln kann,

bedarf es erst mal einem Mann.

Und da fangen die Probleme schon an.

Vielleicht ich gar nicht lieben kann.

 

Mein Herz trägt schwer, an vergangener Last.

Darum kann ich schlicht nicht eilen, in Hast.

Mein Leben gleicht eher einer langen Rast.

Auch wenn ich die Liebe dadurch hab vielleicht verpasst.

 

Ich lass mich doch auf keine Beziehung ein,

ohne mir vorher meiner Lieber auch sicher zu sein.

Denn sonst kommt es, wie es kommen muss.

Das Glück schwindet, bald darauf ist wieder Schluss.

 

Dann werde ich vielleicht noch zur Verletzerin.

Und das ist überhaupt nicht in meinem Sinn.

Drum ist es nicht fair, sich unbedacht auf eine Beziehung einzulassen.

Verletzte Gefühle führen möglicherweise zum Hassen.

 

Allein schon, um solchen Frust zu vermeiden,

bleib ich lieber weiterhin alleine.

Es bleibt der Traum von Liebe und Beständigkeit.

Auch ich hab mich einst, der Liebe erfreut.

 

Doch der Tod machte durch die Rechnung einen Strich.

Ließ alleine zurück mich.

Seither wandle ich durch´s Leben, alleine.

Tief unter der Erde, liegen deine Gebeine.

 

Luftlinie kaum 20 m bis zu deinem Grab.

2 Meter tief vergraben, dein Sarg.

So bleibst du mir auch physisch nah.

Und in meinem Herzen, bist du immer da.

 

Noch immer, höre ich dein Lachen erklingen.

Etwa früh morgens, wenn die Vögel davon singen.

Auch wenn vom Winde eine Tür knarrt,

erklingt dein Lachen in mir und ich weiß, du bist da. Nah.

 

Deine Atome durchströmen die gesamte Umgebung,

so bist du überall um mich herum.

Ich sehe dich in der Schönheit der Blume wieder,

höre dich in Vogelliedern.

 

Atme dich ein, mit der Luft,

rieche deinen zarten Duft.

So bist du immer da.

Immer nah.

 

Ich bin nicht allein. Nein.

Drum brauch ich auch nicht weinen.

In jeder Sekunde kann ich dich spüren,

auch wenn der Tod, veränderte das Berühren.

 

Zu Trennen, vermochte der Tod uns nicht.

Und so verliert der Tod den Schrecken seines Angesichts.

 

06.06.2015

Tanja Wulff

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