top of page

Großsteingrab Beckum Dalmer

Das Großsteingrab Beckum 2 in Beckum - Dalmer gilt als eines der ältesten Nachweise vom Menschen in NRW. Das "Grab" ist laut Infotafel ca 3500 v. Chr. errichtet worden. Ursprunglich gab es noch ein zweites Grab, in ca 300 Metern Entfernung. Leider wurde es gesprengt und das dadurch gewonnene Material, im Straßenbau verwendet. Die genaue Position, lässt sich nurnoch auf Satelittenbildern ausmfindig machen.  Das noch vorhandene Grab weißt bereits Bohrlöcher für die Sprengladungen auf. Der zweite Weltkrieg vereitelte aber das Vorhaben.
 

Im Rahmen des Forschungsprojektes "Vorzeitliche Astronomie" hat Herr Burkard Steinrücken, von der westfälischen Volkssternwarte mit Planetarium Recklinghausen, (Stadtgarten 6, 45657 Recklinghausen, info@sternwarte-recklinghausen.de), die Galeriegräber von Soest-Hiddingsen und Beckum-Dalmer 
auf astronomische Auffälligkeiten untersucht. 

(http://www.kopernikus-neubeckum.de/html/GruenesKlassenzimmer/Steinkistengraeber.pdf)

 

Folgende Aussage möchte ich aus der angegebenen PDF zitieren und im Nachhinein näher darauf eingehen: 

 

"Auffällig ist allerding, dass in beiden Fällen die Kammerachsen auf eine Bahnlage zwischen dem Sonnenextrem und dem Kleinen Mondextrem zielen. Deutet man dies als Sonnenpeilungen für bestimmte Tage vor und noch den Sonnenwende, so entspricht der gepeilte Horizontpunkt im Nordwesten (Abb.12) dem Sonnenuntergangsort einen Monat vor und nach der Sommersonnenwende und der gepeilte Horizontpunkt im Südosten (Abb. 13) dem Aufgangsort der Sonne ebenfalls rd. einen Monat vor und nach der Wintersonnenwende. Interessant an dieser Deutungshypothese für die beiden Kammerachsen, in der man auch einen Grund für den Knick in der Anlage sehen kann, ist dabei die zeitliche Symmetrie dieser Daten in Bezug zu den beiden Sonnenwenden. Sieht man die nördliche Sonne in Verlängerung der nordwestlichen Kammerachse untergehen bzw. die südliche Sonne in der Verlängerung der südöstlichen Kammerachse aufgehen, so findet die kommende Sommer- bzw. Wintersonnenwende zur gleichen Mondphase statt, wie man sie bei diesen Beobachtungstagen im Vorfeld der Sonnenwende vorfindet. Das könnte auf eine einfache Vorhersagetechnik des Datums der Sonnenwende hindeuten. Insgesamt aber erscheint dieser Deutungsversuch, der von zusätzlichen und spezielleren astronomischen Zusammenhängen bei der Horizontbeobachtung des Sonnenjahres ausgeht, etwas konstruiert. "
 

 

Berücksichtigt man aber nun die Decksteinverhältnisse, wirkt es weit weniger "konstruiert" und genau solche Termine halte ich für wichtig, eben weil ich davon ausgehe, das sich die Siedlungsgebiete inklusive Landwirtschaft an anderen Orten befanden und die Flachebenen nur als Jagtgebiet genutzt wurden. So hatte man immer im Blick, wann es Zeit wurde, die Jagtgründe zu verlassen und zurück zum "Dorf" zu kehren.

 

 

Ich nehme an, das sich erstmal kein Hügel über dem "Grab" befand. Sollte es Einen gegeben haben, wurde er später aufgeschüttet, um den Ort zu verbergen, bzw einer anderen Nutzung zuzuführen. Ursprünglich sehe ich auch kein Grab dort, halte es aber für denkbar, das es in späterer Zeit als Grab genutzt worden sein könnte. Um diese Dinge mit Gewissheit klären zu können, bedarf es weiterer, differenziertere, archäologischer Grabungen und dafür stehen derzeit wohl keine Forschungsgelder zur Verfügung. 

Zum Thema fehlende Steine komm ich dadurch automatisch, denn von einem Fehlen von Steinen gehe ich auch nicht aus. Jedenfalls nicht in diesem Beispiel... 
 


Leider kann man hier aber nur "ca- in etwa- ungefähr- Aussagen" treffen, was aber nicht weiter tragisch ist, um dennoch den Sinn der Aussagen zu erkennen. Schauen wir also zuerst noch einmal, auf die vor Ort gezeigte Rekonstruktions- Zeichnung, dessen Quelle unbekannt ist. Die Hügelansicht mal außen vor gelassen. Die genauen Maße variieren leider je nach Quelle, also ca 26 m lang. Übertragen wir das auf die Skizze, ergibt sich in etwa eine Einteilung von links nach rechts: 4 m bedeckt mit 4 Steinen, dann ca 5 m ohne Decksteine, gefolgt von 5 m mit 4 Decksteinen, woran dann direkt der Eingangsbereich anschließt. Dann folgt wieder ein ca 4 m langes Stück ohne Decksteine und ganz rechts befinden sich ca 8 m mit 7 Decksteinen. Der Eingangsbereich weist an der linken Seite 1 Stein auf und an der rechten Seite 2 Ein weiterer Stein an der rechten Eingangsseite, wird als Deckstein betrachtet.

Wäre nun ein Hügel darüber aufgeschüttet gewesen, müsste man also davon ausgehen, das aktuell ca 8 Decksteine fehlen (plus 1 Deckstein, der dann möglicherweise im Eingangsbereich fehlen würde)

Hier eine Skizze, die sich dort auf der Info-Tafel findet, aber deren Quelle offenbar unbekannt ist.

 

 

 

 

 

 

 

Dreht man diese Skizze gedanklich auf den Kopf und vergleicht sie mit den Abbildungen 12 und 13 in der PDF, sticht eine interessante Übereinstimmng ins Auge. Ich persönlich gehe also von voller Absicht, der "fehlenden Decksteine" aus.

bottom of page