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Des Todes Schönheit

Der Tod erscheint bizarr.

Angsteinflößend, sonderbar.

 

Und des Todes Schönheit,

verblasset im Leid.

 

Der Körper, ganz starr.

Regungslos, so liegt er da.

 

Doch des Todes Schönheit,

verblasset im Leid.

 

Zarte Blässe das Antlitz schmückt.
Der Atem des Lebens,

längst entrückt.

 

Doch des Todes Schönheit,

verblasset im Leid.

 

Platzende Äderchen bemalen die Haut blau.

Spinnennetzartige Muster erscheinen,

trau dich nur und schau.

 

Doch des Todes Schönheit,

verblasset im Leid.

 

Und was liegt da in der Luft?

Des Todes hauchzarter Duft.

 

Doch des Todes Schönheit,

verblasset im Leid.

 

Die Glieder, schon ganz steif.

Schwarze Fäulnis macht sich breit.

 

Doch des Todes Schönheit,

verblasset im Leid.

 

Sanft-kalte Wogen den Körper dominieren.

Keine Gänsehaut, zeugt mehr vom Frieren.

 

Doch des Todes Schönheit,

verblasset im Leid.

 

Die Augen, schon leicht versunken im Kopf.

Noch immer ziert ihre Haare, ein Zopf.

 

Doch des Todes Schönheit,

verblasset im Leid.

 

Anmutig liegt der Körper da.

Trüb die Augen, nicht mehr klar.

 

Doch des Todes Schönheit,

verblasset im Leid.

 

Denn der Tod erscheint bizarr.

Angsteinflößend, sonderbar.

 

 

Tanja Wulff

02.02.15

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