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Schiller´s "Ode an die Freude"

oder

Die Einfachheit, eine Verschwörungstheorie zu entwickeln...

An dieser Stelle möchte ich, anhand eines Beispieles zeigen, wie einfach eine Verschwörungstheorie entstehen kann und wie man „alte Texte“ dahingehend interpretieren kann, wie man es gerade für solche Thesen benötigt...

 

In einer der Facebook- Gruppen, in denen ich Admina (Administratorin) bin, (Astronautengötter) gab es vor einiger Zeit eine interessante Diskussion mit Herrn Dieter Bremer, welcher die Diskussion anstieß. Herr Bremer entdeckte Gemeinsamkeiten zwischen Schiller´s „Ode an die Freude“ und einer Aussage aus dem 4. Gesang des 11.Kapitels der Ilias (Homer)

Beide Texte sprechen von (Feuer-) Funken. Herr Bremer hatte die Idee, das beide Texte vom gleichen Ereignis berichten. Seine Interpretation dazu : „... funkensprühende Tochterraumschiff, dass aus dem Mutterschiff Elysium Richtung Erde fliegt...“

Mich veranlasste Herr Bremer´s Thread dazu, mir Gedanken über Schiller´s Ode zu machen und ich kam zu dem Schluss, das sich Schiller´s Ode auf die „chymische Hochzeit“ bezieht. Des Weiteren versuchte ich dann, das Threadthema in Hinblick auf Dieter Bremer´s Thesen zu betrachten. Ich setzte also gedanklich die Annahme, das „Dieter´s Atlantis“ einst real war. (Da derzeit offenbar nicht jedem Leser klar war, das es sich um ein Gedankenspiel handelt und nichts mit meinen eigenen Überzeugungen zu tun hat, erwähne ich das lieber nochmal extra).

 


Hinweis: Folgender Text stellt keine Verschwörungstheorie dar und entspricht auch nicht meiner persönlichen Meinung. Es ist eine eingekürzte Fassung meiner Worte in der oben angegeben Diskussion. (Der vollständige Thread kann öffentlich in der Gruppe Astronautengötter nachgelesen werden)

Ich schrieb also Folgendes...

Homers „Ilias“ und Schillers „Ode an die Freude“ verbinden noch weitere Gegebenheiten.

So ist Beethovens „Freude schöner Götterfunken“ seit 1986 die Hymne der heutigen Europäischen Union. Diese Hymne blieb textlos, damit keine europäische Sprache bevorzugt werden musste. Beethovens „Freude schöner Götterfunken“ wurde aber natürlich aufgrund Schillers „Ode an die Freude“ gewählt. Zum Einen bezieht man sich auf das freudige Ereignis (Freude schöner Götterfunken) und zum Anderen auf den Solidaritätsgedanken, der zufällig(?!) genau die von Dieter Bremer erwähnte und durch Schiller abgeänderte, 7. Zeile betrifft, nämlich „alle Menschen werden Brüder“.


Interessanterweise wird „Europa“ erstmals in Homers „Ilias“ erwähnt. Demnach hat Zeus (in Gestalt eines weißen Stieres) die phönizische Königstochter „Europa“ entführt und nach Kreta gebracht. Einem antiken Mythos zufolge, trägt unser Kontinent seitdem ihren Namen, Europa. Und auch hier findet sich bereits der Einheitsgedanke, denn es heißt, das Europa dem Zeus ein Kind gebar. Nämlich den späteren König von Kreta, König Minos. Somit sorgte die Europa für eine Verschmelzung der östlichen phönizischen und der westlichen kretisch-minoischen Kultur.

Einen anderen interessanten Zusammenhang findet man in Schillers Wortwahl „Elysium“.
In der griechischen Mythologie gibt es eine „Insel der Seligen“ die den Namen „Elysion“ trägt. Sie soll im äußersten Westen des Erdkreises gelegen haben und wurde vom Okeanos (bei Homer zum Einen der „Ursprung der Welt“ und zum Anderen der „Strom, der die Welt umfließt und vom Meer zu unterscheiden ist“), umflossen. Auch Kronos soll dorthin gelangt sein, als sein Sohn Zeus ihn besiegte.

Im europäischen Kulturraum steht Elysium seit dem 18. Jahrhundert als Sinnbild für sinnliches Glück oder auch geistige Seeligkeit.

Herr Bremer hatte darauf hingewiesen, das Schiller seine ursprüngliche Aussage „Bettler werden Fürstenbrüder“ in die spätere Fassung „Alle Menschen werden Brüder“ (erste Strophe) geändert hat. Es gibt auch noch eine zweite Änderung... Die spätere Fassung endet bereits mit:

„Dem Gelübde treu zu sein,
schwört es bei dem Sternenrichter!“.

In der frühen Fassung folgte aber noch eine weitere Strophe, die da lautete:

„ Rettung von Tirannenketten,
Großmut auch dem Bösewicht,
Hoffnung auf den Sterbebetten,
Gnade auf dem Hochgericht!
Auch die Toden sollen leben!
Brüder trinkt und stimmet ein,
Allen Sündern soll vergeben,
und die Hölle nicht mehr seyn.
Chor:
Eine heitre Abschiedsstunde!
süßen Schlaf im Leichentuch!
Brüder – einen sanften Spruch
Aus des Todtenrichters Munde!“

Schiller schrieb seine Ode an die Freude auf Bitten eines befreundeten Freimaurers (Christian Gottfried Körner) für eine Tafelloge (ein sehr festliches Bankett nach feierlichen rituellen Anlässen) der Dresdener Loge "Zu den drei Schwertern“. Der Briefwechsel zwischen Schiller und Körner, ist zum Beispiel hier nachlesbar...

http://www.friedrich-schiller-archiv.de/.../briefwechsel.../

Und im folgenden Link, findet sich eine Liste, mit welchen Freimaurern Schiller näheren Kontakt hatte bzw. befreundet war.

http://www.internetloge.de/arst/schiller.htm

 

Doch dann finden sich auch einige Aspekte, die für Dieter Bremer´s These durchaus dienlich sein könnten. Die Zusammenhänge erscheinen mir logisch und bilden für mich ein Gesamtbild, ohne der Idee einer „Raumstation Altlantis“ zu widersprechen. Eher im Gegenteil. Man findet schon Hinweise, die sich dahingehend interpretieren lassen könnten...
 

Ich bin ehrlich gesagt ein wenig besorgt, das ich, durch nähere Erläuterung, eine Grundlage für Verschwörungstheoretiker schaffen könnte.


Ich denke, das Schiller selbst einen entscheidenen Hinweis zum Verständnis gibt.


Der Schlüssel zum Verständnis liegt natürlich darin, erst einmal herauszufinden, worum es in Schiller´s Ode überhaupt eigentlich geht. Beginnen wir also logischerweise bei den Freimaurern. Bereits erwähnt hatte ich: „Schiller schrieb seine Ode an die Freude auf Bitten eines befreundeten Freimaurers (Christian Gottfried Körner) für eine Tafelloge (sehr festliches Bankett nach feierlichen rituellen Anlässen) der Dresdener Loge Zu den drei Schwertern“.

 

Betrachten wir diese Informationen also näher. Er schrieb also auf Bitten eines Freundes. Weshalb sollte ein befreundeter Freimaurer Schiller gebeten haben, eine Ode zu verfassen? Wir haben ja bereits die Antwort. Die Ode wurde für eine Tafelloge verfasst. Eine Tafelloge findet nur nach ganz besonderen rituellen Anlässen statt. Weshalb sollte Körner ein Interesse daran haben, das er eine Ode in Auftrag gab und dann vertonte? Natürlich weil es ihn persönlich betraf. Man kann also davon ausgehen, das ein besonderes Ritual anstand, in dessen Folge traditionell eine Tafelloge geplant wurde und das dieses Ritual Herrn Körner betraf. Möglicherweise auch mehrere Freimaurer der Dresdener Loge.

 

Schiller gibt uns selber den Hinweis, um welche Art Ritual es sich da handelte. Schiller widmete seine Ode Herrn Körner anlässlich seiner Hochzeit. Körner heiratete aber bereits im August 1785, die Ode schrieb Schiller aber erst im November. Die nachträgliche Hochzeitswidmung sehe ich als einen Hinweis seitens Schillers, das die Tafelloge, für welche die Ode bestimmt war, im Anschluss an den Ritualabschluss einer „Chymischen Hochzeit“ stattfand. Später war Körner übrigens in der Dresdener Loge Meister vom Stuhl. Die Ode bezieht sich also, jedenfalls meiner Ansicht nach, auf das Ritual der „chymischen Hochzeit“. Die chymische Hochzeit basiert auf einem alten Werk, welches in Romanform verfasst wurde, nämlich Johann Valentin Andreae`s: „Chymische Hochzeit: Christiani Rosencreutz Anno 1459“ Hier die PDF dazu:


http://www.anthrowiki.info/ftp/bibliothek/alchemie/Johann_Valentin_Andreae_Chymische_Hochzeit_Christiani_Rosencreutz_Anno_1459.pdf

 

Hier eine Kurzfassung:
http://anthrowiki.at/Chymische_Hochzeit


und hier Info´s zum entsprechenden Ritual:
http://anthrowiki.at/Rosenkreuzer-Schulungsweg

Ein weiterer, direkter Hinweis findet sich in der Ode in Strophe 3, (die, komplett betrachtet, meiner Meinung nach den Weg der chymischen Hochzeit umschreibt,) in dieser Aussage: „...folgen ihrer Rosenspur.“
In dieser Strophe heißt es auch: „...und der Cherub steht vor Gott“. Dazu möchte ich Hesekiel zitieren:

 

„Und die Herrlichkeit des Herrn erhob sich von dem Cherub zur Schwelle am Hause; und das Haus ward erfüllt mit der Wolke und der Vorhof voll Glanzes von der Herrlichkeit des Herrn. Und man hörte die Flügel des Cherubim rauschen bis in den äußeren Vorhof!“ (Hesekiel, 10,4)


Nebenbei angemerkt, sehe ich einen möglichen Zusammenhang zwischen Cherup und Charon (Fährmann zum Hardes). Beides könnte sich auf ein und das selbe Fahrzeug beziehen...

Ich denke, das Schiller zehn Jahre später noch eine Art Warnung verfasste, die sich ebenfalls auf die Chymische Hochzeit bezieht. In seinem Gedicht „Das verschleierte Bild zu Sais“

In der Ode sind ja auch Verweise auf die griechische Mythologie zu Finden. Ich schrieb ja bereits: „.. findet man in Schillers Wortwahl „Elysium“.
In der griechischen Mythologie gibt es eine „Insel der Seligen“ die den Namen „Elysion“ trägt. Sie soll im äußersten Westen des Erdkreises gelegen haben und wurde vom Okeanos (...), umflossen...“ Wir haben also eine Insel, die für Normalsterbliche nicht erreichbar ist, da sie von etwas umgeben ist, das dem Meer ähnelt, aber von dem es heißt, das es kein Meer ist. (Weltrauminsel?!) Von Schiller bereits in der ersten Strophe angesprochen. Er übernimmt den Namen sogar fast 1 zu 1. Beides zeugt vermutlich von Wichtigkeit für das Verständnis der Ode.


Herrn Bremer war ja ein Zusammenhang der Ode mit der Ilias, in Bezug zum „Frunkensprühen“ aufgefallen. In dem von ihm zitierten Text im Eingangsthread erwähnte er auch Kronos. Über Kronos heißt es, das auch er, nachdem er von Zeus besiegt wurde, nach Elysion gelangte.

Bei OVID heißt es übrigens: „Mit der Übernahme der Herrschaft durch Zeus endet das von Kronos beherrschte goldene Zeitalter und das silberne beginnt.“ (OVID, I,113)


Kommen wir also zu „Europa“. Herr Bremer bezeichnete die bekannte Version als "Mainstream und interpretierst sie um, dadurch kannst du sie dem Abwehrsystem zuordnen..." Fand ich ganz interessant. Ich betrachte aber die bekannte Version und ich denke es wird sich auch zeigen, weshalb.

 

 

 

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